Der Kommentar

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Und wieder eine Hexenjagd... oder sehe ich das mal wieder zu schwarz?

Es ist noch nicht lange her, da wussten die wenigsten Menschen etwas mit dem Begriff Internet anzufangen. Heute ist dieses virtuelle Netz vollgestopft mit mehr oder weniger sinnvollen Informationen. Die Macher der Browser ermöglichten das einbinden und darstellen von Bildern, und damit begann dann das Dilemma, denn bei Bildern hat der Mensch wohl auch zu guter Recht das copyright erfunden, damit auch ja keiner das geistige Eigentum anderer als das eigne veräußern kann. Und damit kommen jetzt solch private Fan-Hompages, genauso wie diese hier eine ist, in ein Zwickmühle.
Bis heute haben all die Leute meist wohlwollend über solche Pages hinweggesehen, und wir nahmen stillschweigend an, daß es schon in Ordnung so ist, solange wir privat und in keinem Fall gewinnorientiert arbeiten. Bislang wurde wahrscheinlich auch noch keinem ein unannehmbarer Strick daraus gedreht. Es wohl allen klar, das auf den Bildern die auf solchen Seiten wie dieser verwendet werden ein copyright besteht, und deswegen schreiben wir dies ja hoffentlich alle immer schön brav dazu.
Das Dilemma fängt jetzt damit an, daß mit der unumstrittenen Zunahme der Bedeutung des Internets im komerzellen Sekor auch die privaten Pages anfangen ins Kreuzfeuer der der Mediengiganten zu geraten. So wird das Netzt jetzt von diversen Firmen systematisch durchsucht ob nicht hier oder da ein Bild verwendung gefunden hat an dem man das Recht besitzt, und wird sowas gefunden wird flux Strafanzeige und Schadensersatzansprüche gestellt.

Nun wenn das so weitergeht werden Fan-Pages bald wieder nur als reine Textseten existieren, und die Leute werden früher oder später bestimmt auch noch einen Weg finden ihr © auch noch auf FanArts zu setzen.

Geld und Gold das lieb ich sehr, und hab ich´s erst von anderen, geb ich´s nicht wieder her
(1. Ferengi Erwerbsregel)
...und hier besteht bestimmt auch ein copyright drauf

André Martin, Mai 1999


 

Deutschland, Deine Mangas

Xenon, Venuswars, GunSmithCats, 3x3Augen.
Was haben all diese Mangas gemein? Richtig, sie haben es nicht geschafft, naja zumindest nicht hier in Deutschland, all diese Serien sind hier bei uns eingestellt worden. Und dabei erging es nicht allen Reihen so "sanft" wie GunsmithCats, die wenigstens erst nach einem abgeschlossenen Handlungsstrang den Weg ins Nirvana der Bedeutungslosigkeit antreten musste. So wurden z.B. die Reihen Venuswars und 3x3Augen ziemlich unwirsch, mitten in der Handlung abgebrochen. Es ist klar, daß ein Verlag seine Publikationen auch verkaufen muß, und es ist auch (fast) einzusehen, daß ein Verlag eine Reihe einstellt, wenn sie vom Publikum nicht so angenommen wird, wie er es sich anfangs erhofft hat.
Doch mal ehrlich, sind diese Probleme nicht zum Großteil auch hausgemacht? Bis vor kurzem kamen die Mangas hier in Deutschland ausschließlich im Albumformat auf den Markt, durchaus löblich (wenngleich nicht immer passend, so wäre meines erachtens nach Ranma1/2 seit jeher eher für das Taschenbuchformat geeignet gewesen, ein Versäumnis das Feest jetzt übrigens nachholen will), doch wurden damit auch sämtliche Nachteile mit eingefahren, hohe Preise und unter Umständen unregelmäßig lange Pausen zwischen den Erscheinungsdaten. So lagen bei manchen Serien mal nur zwei Monate zwischen dem Erscheinen zweier Bände, mal ein ganzes halbes Jahr (oder noch mehr), nicht gerade ideale Voraussetzungen um ein großes Publikum an eine Reihe zu binden. Auch mit Preisen um die zwanzig Mark verschreckt man leicht seine Klientel, eine Klientel die vielleicht eher zu einer Altersguppe gehört, die noch nicht unbedingt über das hierfür dringend notwendige Kleingeld verfügt, ganz zu schweigen davon, daß man es sich so bestimmt auch unnötig erschwert, neue Kunden für diese Art des Comics zu finden. Ein trauriges Beispiel dieser Art bildet zur Zeit leider Otomos Epos Sarah, denn wie ich mitbekommen musste, liegt die Zukunft dieser Reihe, genauso wie die von Battle Angel Alita, eher im Ungewissen. Andererseits ist dies aus der Sicht der Konsumenten, die den Markt nicht so aufmerksam verfolgen wie ich, keine Überraschung, warum sollte man 25.-DM für ein relativ dünnes Heft in schwarz/weiß (ich liebe sw) von nur 80 Seiten ausgeben das dazu auch nur eher unregelmäßig erscheint? Solche Preise werden wahrscheinlich wirklich nur noch noch von solch verbohrten hardcore-Fans wie auch ich einer bin gezahlt, wenngleich auch nur zähneknirschend. Aber daß es auch billiger geht zeigen uns die Verlage mit ihren Taschenbuchproduktionen ja selber, und irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, daß die Herstellung eines 80 Seiten Albums soviel teurer ist als die eines 200 Seiten starken Taschenbuchs (aber vielleicht täusche ich mich ja doch).
Und so sind es auch ausgerechnet diese Taschenbuchpublikationen dieser beiden Verlage, die uns anscheinend weis machen wollten, daß es für Mangas in Deutschland keinen Markt mehr gibt, die beweisen daß es wirklich auch anders geht. Dragonball, und nicht zuletzt auch SailorMoon ist es zu verdanken, den Mangamarkt hier wieder auf Trab gebracht zu haben, und jetzt werden die Bildergeschichten aus Japan plötzlich alle (Neuerscheinung oder Wiederveröffentlichung) im Taschenbuchformat zu einem durchaus fairen Preis veröffentlicht. Dies ist nach meiner Meinung garantiert der richtige Weg um den Mangas in Deutschland endlich die Popularität zu verleihen die sie verdienen. Doch Achtung, wenn man den Markt jetzt auf einmal wieder mit viel zu vielen Geschichten überschwemmt, egal ob gut oder schlecht, besteht durchaus die Gefahr einer Übersättigung, dies kann man vielleicht dann machen, wenn der Manga hier in Deutschland endgültig auf festen Füßen steht. Passt also bitte auf, daß der Schuss nicht (wieder) nach hinten losgeht, eine dritte Chance wird der Manga hier wahrscheinlich nicht bekommen.

André Martin
Januar 1999

Eine Antwort

 Nachdem ich einen Leserbrief an Carlsen geschickt und zusätzlich einen Ausdruck vom obigen Kommentar beigelegt habe, kam dieser Tage eine Antwort bei mir an. Was die Leute aus Hamburg zu meinen Kommentar sagen, möchte ich Euch auch nicht vorenthalten (zumindest in den wichtigsten Punkten) nicht zuletzt auch deswegen, weil doch einige ermutigende, wenngleich auch nicht unbedingt befriedigende Aspekte zu Sprache kommen.
...vielen Dank für Deinen Brief mit dem Beitrag zum Thema Manga, den Du ins Internet gestellt hast.(...)
 Nun zu Deinen Fragen: Du hast natürlich recht, dass es nicht gerade erfreulich ist, wenn Serien nicht vollständig realisiert werden. Unrichtig ist jedoch, dass der Carlsen Verlag die Serien "3x3 Augen", "Battle Angel Alita" und "Sarah" nicht weiter veröffentlichen würde. Im Moment konzentrieren wir uns auf andere Manga, haben die oben genannten Serien jedoch nicht aus dem Programm genommen und auch nicht über eine Einstellung der Serien entschieden.
 "Neon Battle Evangelion"
(¹) werden wir in der Tat solange veröffentlichen, wie Gainax und Sadamoto an den Abenteuern zeichnen. Im Moment sind in Japan vier Bände erschienen, die wir Manga-Fans in Deutschland nicht vorenthalten.
 Da Manga nun auch in Deutschland Fuß fassen, bemühen wir uns natürlich, den Wünschen der Fans mit neuen Titeln zu entsprechen.
(aber was ist mit den "alten" Titeln? Anm. von mir)(...)

März 1999

(¹) Originalwortlaut Antwortbrief  ^_^


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