Inhalt:
Die Geschichte spielt im Japan des Jahres 1689. Die Leichen der jungen Adligen Niu Yukiko und Noriyoshi, eines Künstlers von niederen Rang und zweifelhaften Ruf werden in Edo, der Hauptstadt des Reiches, aus dem Fluß gezogen. Der Samurai Sano Ichiro der im Range eines yoriki steht, eines Polizei Bezirksvorstehers, wird mit der Untersuchung dieses Falles beauftragt. Zunächst sieht alles nach einen Doppelselbstmord begangen aus unglücklicher Liebe aus, doch schon bald stößt der junge yoriki auf Widersprüche und fängt trotz erheblicher Widerstände seitens seiner Vorgesetzten an auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, und kommt dabei nach und nach einem dunklen Geheimnis auf die Spur, das ihn immer tiefer in die Schattenwelt Edos aber ebenso in die Häuser anerkannter Adelsfamilien führt.
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Fazit:
Wenn man den Kischblütenmord einfach als Krimi tituliert ist das bestimmt nicht ganz falsch, aber so ganz richtig eben auch nicht und so leicht sollte man es sich dann doch nicht machen. Richtiger wäre es ihn einen historischen Krimi zu nennen oder noch besser ausgedrückt, es ist ein Krimi der vor der historischen Kulisse Edos (dem heutigen Tokio) zur Zeit Tokugawa-Epoche angesidelt ist.
Mit ihrem Helden Sano Ichiro, dem Samurai Dedektiv (seltsame Betitelung aber original übernommen vom Buchtext), zeichnet Laura Joh Rowland einen idealen rechtschaffenen Charakter nahezu ohne Fehl und Tadel, vielleicht schon ein wenig zu perfekt, auf jeden Fall ein Menschenfreund wie man ihn nur selten trifft.
Der Kirschblütenmord ist ein gutes Stück Belletristik das außerdem versucht dem Leser ein wenig Einblick in das Leben des Japans des ausgehenden 18.Jahrhunderts zu vermitteln, was in seinem Rahmen bestimmt auch gut gelingt. Inwiefern man jetzt wirklich alles für bare Münze nehmen darf lasse ich jetzt mal dahingestellt, einige Verhaltensweisen kommen mir schon etwas verwestlicht vor. Das ist zu guter Letzt bestimt auch damit zu begründen, daß die Autorin Laura Joh Rowland, derren Großeltern aus Korea und China stammen, Amerikanerin ist. Obwohl der Leser in eine Welt entführt wird die ebenso fremdartig wie faszinieren ist, wird diese immer in einer vertrauten Weise aufgezeichnet, so, daß man sich trotzdem ohne große Probleme in ihr zurechtfindet.
Und so bietet das knapp 550 Seiten starke Buch kurzweilige (kurz ist relativ) und auch immer wieder spannende Unterhaltung. Das Ende, welches ich hier jetzt natürlich nicht verraten möchte, mag zwar vielleicht nicht außerordentlich originell sein, aber es kam zumindest überraschend, jedenfalls für mich (eins sei verraten, der Gärtner war nicht der Mörder, allerdings kam auch kein Gärtner vor ^_^).
In Amerika sind übrigens bereits 3 weitere Bände Laura Joh Rowlands mit dem Titelhelden Sano Ichiro erschienen, man kann also auf weitere Geschichen um den Samurai Dedektiven gespannt sein.
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